Sich anpassen für den Erhalt der Milchwirtschaft

13 Nov 2023
Rund um Gruyère AOP

«Im wirtschaftlichen Bereich arbeiten die Männer für das Maximum. Wir Frauen streben nach dem Optimum.»

 

Catherine Meister-Schwager, Milchproduzentin in Corcelles-le-Jorat

Auf dem Hof «Ferme des Chênes» in Corcelles-le-Jorat kümmert sich Catherine Meister-Schwager um die Milchproduktion, die Genetik und die Gesundheit von rund 55 Stück Vieh. Unter Anleitung einer homöopathischen Apothekerin reduzierte sie den Einsatz von Antibiotika in ihrer Herde drastisch. Nach einigen Jahren der Umstellung war die Wette erfolgreich: dank eines gestärkten Immunsystems haben die Kühe weniger Euterentzündungen und die Milchqualität ist sowohl bemerkenswert als auch viel stabiler. Die Landwirtin übernahm den Betrieb im Jahr 2013 von ihrem Vater. Sie ist überzeugt: für eine nachhaltige Entwicklung ist es unerlässlich, den vorgezeichneten Weg zu verlassen. Als Eigentümerin trifft sie strategische Entscheide im Einklang mit ihren Überzeugungen.

Wie sieht es mit dem spezifischen Beitrag von Frauen in diesem Beruf aus? Catherine Meister-Schwager fasst folgendermassen zusammen: «Im wirtschaftlichen Bereich arbeiten die Männer für das Maximum. Wir Frauen streben nach dem Optimum.» Sie wünscht sich, dass beide Seiten sich in einer sich ergänzenden und nachhaltigen Perspektive zusammenschliessen. Auf dem Hof «Ferme des Chênes» macht sich die Klimaveränderung bereits im Futterertrag bemerkbar: «Lösungen sind notwendig, wenn wir die Milchproduktion nicht aufgeben wollen. Das würde die umliegenden bäuerlichen und Käse produzierenden Strukturen gefährden,» betont sie.

Es gibt diese und viele anderen Herausforderungen: Die Anforderungen der Konsumentinnen und Konsumenten, die technologischen Entwicklungen, der Rückgang des Berufsnachwuchses. «Es ist dringend notwendig, die Produktionsmethoden des Gruyère AOP an die neuen globalen Lebensbedingungen anzupassen,» betont sie. Als Delegierte der Sortenorganisation Gruyère seit 2023 will sie die Stimme der Produzenten stärken und sich für ein solidarisches System einsetzen: Produzenten, Käser und Affineure: wir sind alle voneinander abhängig. Die Sortenorganisation Gruyère ist der Ort, wo wir uns untereinander abstimmen können, um die Aktivitäten rund um die Herstellung von Gruyère AOP zu erhalten,» schliesst sie.

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