Ein gutes Team für die Betriebs- und Familienarbeit

«Wir arbeiten jeden Tag zusammen und sind ein gutes Team, sagen beide. Es ist eine Herausforderung, Familie und Arbeit auf einem Betrieb in Einklang zu bringen, aber normalerweise funktioniert es sehr gut»

Claudia & Pascal Reidy, Milchproduzentin und -produzent in Schmitten

Pascal Reidy absolvierte eine landwirtschaftliche Ausbildung und wird Ingenieur. Seine erste Arbeitsstelle war im Rahmen eines Projekts an der Ingenieurschule für Landwirtschaft in Zollikofen, an der er studiert hat. Wenig später stirbt sein Vater. Pascal Reidy überlegt sich, zu 50% auf dem Familienbetrieb zu arbeiten und mit einem halben Pensum das begonnene Projekt weiterzuführen. Allerdings ist es nicht einfach, die Leitung eines Betriebs zu übernehmen, trotz der Hilfe eines Angestellten. Er entscheidet daher, den Betrieb vollzeitlich zu bewirtschaften, zuerst als Pächter und ab dem Jahr 2005 als Eigentümer.

Pascal Reidy beschliesst, einen Stall zu bauen, in dem er die 40 Milchkühe der Gesellschaft, die er mit seinem Cousin gebildet hat, halten kann. Ausserdem hat er etwa 120 Mastschweine und einige Hektaren Saatgetreide und Pflanzkartoffeln.

Im Jahr 2001 kommen im Rahmen eines Projekts der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) rumänische Ingenieure in die Schweiz, um ein Praktikum auf landwirtschaftlichen Betrieben zu absolvieren. Auf diese Weise können sie sich neue Kompetenzen aneignen und anschliessend die Landwirte in ihrem Land unterstützen. In diesem Zusammenhang erscheint Claudia bei Pascal auf dem Hof für ein Praktikum, nachdem sie einige Wochen bei der Agrarzeitung «Schweizer Bauer» verbracht hat. Liebe auf den ersten Blick auf dem Bauernhof der Familie! Zwei Jahre später heiraten sie und heute haben sie drei Kinder.

«Wir arbeiten jeden Tag zusammen und sind ein gutes Team, sagen beide. Es ist eine Herausforderung, Familie und Arbeit auf einem Betrieb in Einklang zu bringen, aber normalerweise funktioniert es sehr gut.» Als Mitarbeiterin erhält Claudia natürlich einen Lohn. Aus Gründen der Gleichberechtigung und um die AHV in Anspruch nehmen zu können, erscheint das für sie beide unerlässlich. Seit einem Jahr ist ein Student zu 50% angestellt. Dies ermöglicht einige freie Wochenende und Kurzferien für die Familie.

Pascal Reidy ist Präsident der Käsereigenossenschaft mit einem Dutzend Produzenten. Sein Urgrossvater und sein Vater waren es schon vor ihm. Allerdings ist es so, dass sich die Mitglieder in dieser Funktion etwas abwechseln. Als Präsident möchte Pascal Reidy die gute Zusammenarbeit und die angenehme Atmosphäre zwischen den Produzenten und dem Käser fördern. Wenn es ein Problem mit der Milchqualität gibt, findet er es wichtig, zuzuhören und die Arbeit der anderen zu respektieren. «Heute ist die Qualität besser, erklärt er. Die Betriebe sind grösser, die technischen Einrichtungen haben sich perfektioniert und die Arbeit ist professioneller. Wie überall kann auch die Landwirtschaft nicht stehen bleiben. Sie entwickelt sich ständig weiter.»

Pascal Reidy teilt sein Interesse an seinem Beruf gerne mit jungen Menschen. Zusammen mit anderen ehemaligen Schülern von Grangeneuve organisiert er den Besuch von Schulklassen auf Bauernhöfen in der Region. So erhalten die Kinder einen Einblick in die Arbeit der Landwirte, der Imker und der anderen Naturberufe. In der Vergangenheit hatte er mehrere Lehrlinge und heute ist er Experte bei den Lehrlingsprüfungen in Grangeneuve. Bei all diesen Aktivitäten möchte er die Kinder und ihre Eltern für die Qualität der Lebensmittel sensibilisieren, die von den Bauernhöfen aus unserer Region stammen. Wie Claudia hofft auch er, dass der Beruf des Landwirts und Produzenten in Zukunft besser anerkannt wird... und natürlich, dass die Käserei Lanthen weiterhin eine so gute Qualität herstellt.