Pierrick und Luc Cottier: Spitzensportler und Mitglieder der Gruyère AOP-Branche
Der 20-jährige Pierrick Cottier und der 18-jährige Luc Cottier arbeiten beide in der Gruyère AOP-Branche. Pierrick, der ältere der beiden Brüder ist Milchproduzent in Im Fang und liefert in die Käserei Jaun im Kanton Freiburg, während sein jüngerer Bruder Luc sein zweites Lehrjahr als Käser in der Dorfkäserei beendet. Diese beiden jungen Leute beginnen zudem in der internationalen Langlaufwelt zu glänzen. Luc wurde für das European Youth Olympic Festival nominiert, wo er mit seinen Teamkollegen den 4. Platz in der 5-km-Staffel belegte. Patrick erreichte einen 9. Platz im 10 km Skating Rennen bei den Juniorenweltmeisterschaften von Whistler und gewann bei den Schweizer Juniorenmeisterschaften Gold über 30 km und Silber im klassischen Sprint. Ein Porträt von zwei willensstarken und talentierten Freiburgern.
« Mein Vater ist in diesem Beruf tätig und mir hat die Arbeit auf dem Bauernhof schon immer gefallen. Somit habe ich mich für diese Ausbildung entschieden. »
Pierrick Cottier, Milchproduzent in Im Fang
Luc, warum haben Sie sich für eine Lehre als Käser entschieden?
Luc: Ich wollte schon immer einen praktischen Beruf ausüben. Käser ist ein Beruf, in dem etwas Konkretes erarbeitet wird. Am Ende des Tages ist ein Produkt hergestellt, das ausgezeichnet schmeckt und den Verbrauchern gefällt. Ausserdem eignet sich der Beruf sehr gut, um Leistungssport zu betreiben. Wir beginnen früh am Morgen um 5 Uhr, so dass ich am Nachmittag Zeit zum Trainieren habe. Dies geht sogar an den Tagen, an denen ich am späten Nachmittag nochmals arbeite, um die Abendmilch anzunehmen. Somit kann ich diese beiden Aktivitäten, die mich beide begeistern, gut miteinander verbinden.
Und warum haben Sie, Pierrick, eine landwirtschaftliche Lehre absolviert?
Pierrick: Mein Vater ist in diesem Beruf tätig und mir hat die Arbeit auf dem Bauernhof schon immer gefallen. Somit habe ich mich für diese Ausbildung entschieden. Ich arbeitete auf dem Familienbetrieb, aber auch bei Christian Schuwey in Jaun und bei Joël Schuwey in Broc.
Konnten Sie auch davon profitieren, morgens zu arbeiten und am Nachmittag zu trainieren?
Pierrick: Oft ja, aber lange nicht immer. Ein Arbeitsbeginn um 5 Uhr kann später am Tag noch Zeit zum Trainieren lassen. Manchmal musste ich während der Lehre aber auch den ganzen Nachmittag arbeiten. Dann trainierte ich eben am Abend. Das ist sehr anstrengend. Aber wenn die Motivation da ist, geht das schon. Ich mag die Kühe sehr, so dass es nie ein Problem war, Sport mit Landwirtschaft zu verbinden. Heute habe ich beschlossen, dem Langlauf für eine gewisse Zeit den Vorrang zu geben. Ich helfe zwar auf dem Landwirtschaftsbetrieb aus, aber ich bin wegen den zahlreichen Trainingslagern weniger verfügbar. Später werde ich aber sicher wieder zu meinem eigentlichen Beruf zurückkehren.
Luc, fühlen Sie sich von Ihrem Arbeitgeber unterstützt?
Luc: Der Käser Jean-Jacques Clément ist aussergewöhnlich. Er steht voll hinter mir. Während des ganzen Jahres bin ich mindestens eine Woche pro Monat abwesend. Dazu kommen einige Wochenende, an denen ich normalerweise arbeiten müsste. Für ihn ist das in Ordnung. Auch meine Kollegen sind eine grosse Unterstützung. Ich habe wirklich Glück.
Und die Berufsschule?
Luc: Ich besuche Grangeneuve. Auch hier versuchen alle, sich mit mir zu arrangieren. Natürlich muss ich die Lernziele erreichen. Wenn ich abwesend bin, hole ich den Stoff nach. Im Moment ist das in Ordnung, auch wenn es nicht immer einfach ist.
Wenn Sie nicht so begeistert von Beruf und Langlauf wären, würden Sie so weiterzumachen?
Luc: Es gibt sicher nicht viel Platz für Anderes. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich in meinem Leben auf etwas verzichten muss. Ich bin immer mit vollem Einsatz dabei und das gefällt mir.
Pierrick: Wir werden wirklich von unseren Eltern unterstützt. Sie sagen uns immer, dass wir tun sollen, was wir wollen und dass ich später immer wieder in meinen Beruf zurückkehren kann. Mein Vater war auch Langläufer und er ist mit meinen Zielen völlig einverstanden. Er wirft mir nie vor, nicht genug für den Betrieb zu tun.
Warum haben Sie den Langlaufsport gewählt?
Pierrick: Wir haben verschiedene Sportarten ausprobiert, darunter auch Alpinski. Aber der Langlaufsport hat uns am meisten gereizt. Die Langlaufloipe verläuft direkt vor unserem Haus und es war einfach, von daheim aus zu starten. Dann haben wir bei verschiedenen Wettkämpfen gute Ergebnisse erzielt... Es ist somit eine ziemlich natürliche Wahl.
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Bei diesem Sport finden die Rennen im Winter statt. Dann ist es im Sommer ruhiger?
Pierrick: Das ist nicht der Fall. Im Sommer gibt es zahlreiche Trainingslager. Keinesfalls darf die Kondition verloren gehen. Während den Trainingslagern, aber auch wenn wir zu Hause sind trainieren wir mit Rollskis, laufen, fahren Rad, machen Fitnessübungen. Wir hören nie auf!
Wie sieht Ihr Ziel aus?
Luc: Zurzeit bin ich im Westschweizer Ski-Kader. Ich werde diesen Frühling ins C-Kader von Swiss Ski aufgenommen. Das ist für mich ein grosser Erfolg und der erste Schritt, um Profi zu werden. Und danach... strebe ich das Bestmögliche an!
Pierrick: In diesem Sport ist es möglich, bis ins Alter von 30 oder 35 zu den Besten zu gehören. Aber es braucht Ehrgeiz, sonst ist es schwierig das durchzuhalten. Ich werde ins B-Kader von Swiss Ski eintreten. Von da an dauert es normalerweise 3 bis 4 Jahre, bis die Top-Möglichkeiten erreicht werden. Ich werde alles tun, um zu den Besten zu gehören.
In diesem professionellen Sinne wünscht die Gruyère AOP-Branche den beiden Athleten eine tolle sportliche und berufliche Zukunft.