Die Käserei von Bouloz-Porsel
Mehrere Käsereien haben in letzter Zeit grosse Projekte wie einen Neubau, eine Vergrösserung oder eine Renovation in Angriff genommen.
Die Käserei von Bouloz-Porsel im Glanebezirk, ist ein Familienbetrieb. Zusammen mit seinem Vater Roland und den beiden Angestellten stellt Anthony Pittet 277 Tonnen Gruyère AOP pro Jahr her. Das Käsereigebäude ist zwar 27 Jahre alt ist, doch die Käserei ist brandneu. Die Keller und Einrichtungen wurden auf den neusten Stand gebracht, um den Standards zu entsprechen und die Zertifizierung von Fromarte zu erlangen.
«Sogar mit viel mehr Milch arbeiten wir rationeller. Dank unserem Roboter im Keller und gewissen automatisierten Arbeiten, die für den Herstellungsprozess nicht unbedingt erforderlich sind, wie beispielsweise der Reinigung, sparen wir Zeit.»
Anthony Pittet, Käser
Bis 1992 gab es in den Dörfern Porsel und Bouloz zwei Käsereien. Diese haben dann fusioniert, um die heutige Käserei zu bauen. Roland Pittet, Anthonys Vater, war schon damals Käser in Porsel. Um die Standards von Fromarte zu erfüllen, beschloss die Käsereigenossenschaft dann im vergangenen Jahr, die Keller zu vergrössern, die meisten Einrichtungen auszuwechseln, einen grösseren Anlieferbereich für die Milch zu schaffen und im gleichen Zug den Laden zu vergrössern.
«Wir haben unsere Einrichtungen immer sehr gut unterhalten. Alles funktionierte, aber die Technik war nach 26 Jahren in die Jahre gekommen», erklärt Fabien Thürler, Präsident der Käsereigenossenschaft von Bouloz-Porsel. Zudem erhielten die Käser viel mehr Milch und stellten auch mehr Käse her als damals. Im Laufe der Jahre haben sie neben der Herstellung von Gruyère AOP begonnen, Vacherin Fribourgeois AOP, Raclette und Molkereimilch herzustellen. Alles wurde zu eng. «Wir mussten voreinkellern, und das Ganze wurde für uns sehr kostspielig», stellt Fabien Thürler fest.
Anthony Pittet war seit 2011 bei seinem Vater angestellt. Schon sehr früh entschied er sich, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten. Seit dem Abschluss der obligatorischen Schule arbeitete er immer in dieser Käserei. Als sein Vater dann in Absprache mit der Käsereigenossenschaft beschloss, in Rente zu gehen, war es für ihn ganz normal, den Betrieb zu übernehmen. «Ich hätte nicht gedacht, dass die Renovierungen die Arbeitstechniken im Alltag so sehr verändern würden», gesteht er.
Die neuen Technologien haben nun also in der Käserei Einzug gehalten. «Sogar mit viel mehr Milch arbeiten wir rationeller. Dank unserem Roboter im Keller und gewissen automatisierten Arbeiten, die für den Herstellungsprozess nicht unbedingt erforderlich sind, wie beispielsweise der Reinigung, sparen wir Zeit». Dennoch ist der Roboter im Keller nicht so begabt wie ein Mensch, und er benötigt die Hilfe der Käser. Ist ein Laib falsch ausgerichtet, dann ist der Roboter nicht in der Lage, ihn umzudrehen. Bei einem Wechsel des Durchgangs muss er manuell neu positioniert werden. Es fällt also weniger tägliche Arbeit an, aber mehr Überwachung für einen Käse von gleichbleibender Qualität. Le Gruyère AOP beendet seinen Reifungsprozess bei der Firma Lustenberger & Durst in Heitenried.
Neben der Käsertätigkeit wollte das Team einen grösseren Laden, um die lokalen Produkte verkaufen zu können. «Wir Milchproduzenten stellen noch andere Qualitätsprodukte her. Es war deshalb wichtig, dass wir diese den Einwohnern der Region auch anbieten konnten.»