Die Käserei von Tentlingen
Mehrere Käsereien haben in letzter Zeit grosse Projekte wie einen Neubau, eine Vergrösserung oder eine Renovation in Angriff genommen.
2019 übernahm die an der Grenze des Sensebezirks gelegene Käserei von Tentlingen die Hälfte der Milchproduktion von Giffers. So wurden aus 1,6 Millionen kg verarbeiteter Milch 2,3 Millionen kg. Das war die erträumte Gelegenheit, die Käserei komplett zu renovieren, sie mit einem Anbau zu vergrössern und neue Einrichtungen für die Produktion zu kaufen. Diese Arbeiten, auf die man bereits seit einigen Jahren gehofft hatte, wurden so aus finanzieller Sicht realisierbar.
«Alle diese Arbeiten konnten realisiert werden, da dank der Sortenorganisation Gruyère alle Stufen der Wertschöpfungskette einen fairen Preis für ihre Produktion erhalten, sei es der Milchproduzent, der Käser oder auch der Affineur. Wir sind uns auch der entscheidenden Rolle bewusst, die die Sortenorganisation bei der Mengen- und Qualitätskontrolle sowie bei der nötigen Verkaufsförderung des Gruyère AOP spielt.»
Christian Marro, Präsident der Käsereigenossenschaft
Das Projekt begann nach dem Ausscheiden des früheren Käsers, als im Januar 2018 ein neuer Milchabnehmer kam. Manfred Lauper hat von der Planung bis zur Realisierung der Arbeiten Hand in Hand mit der Käsereigenossenschaft zusammengearbeitet. Ihr Präsident, Christian Marro, erinnert sich mit Zufriedenheit an diese Zeit: «Dank unserer guten Beziehungen haben wir dieses Projekt in weniger als einem Jahr umgesetzt. Das war nicht selbstverständlich, denn die Arbeit war intensiv und es gab viele Fragen und Diskussionen. Manchmal kam es zu Meinungsverschiedenheiten, aber wir haben immer eine Lösung, einen gemeinsamen Weg gefunden. Wir waren ein gutes Team. Der Vorstand war zu 100 % für das Projekt, stand zu 100 % hinter Manfred.»
«Ich hatte das Glück, die Produktionseinrichtungen selbst wählen zu können», erklärt Manfred Lauper. «Da ich früher Käsereiberater war, kannte ich die Einrichtungen gut, die auf dem Markt zu finden sind. Ich wusste genau, was für diesen Käsereityp effizient und praktisch war.» Der vor zwölf Jahren renovierte Keller dagegen wurde nicht verändert. Die Gruyère AOP, die dort Platz finden, werden anschliessend bei Mifroma SA in Ursy bis zur vollen Reife gepflegt.
In den vier Monaten, die die Arbeiten dauerten, konnte der Käser keinen Gruyère AOP herstellen. Die Milch ging an andere Molkereien. Eine finanziell schwierige Zeit für Manfred Lauper. Aber er war zuversichtlich und hatte Recht damit. «Heute», sagt Manfred Lauper, «kann ich mit meinen beiden Kessis 24 Gruyère AOP täglich herstellen. So plane ich dank der zwölf Produzenten von Tentlingen und Giffers eine Jahresproduktion von 180 Tonnen.» Ausserdem hatte der Käser vor dem Umbau zwei Mitarbeitende und einen Lernenden. Heute, obwohl er 600’000 kg Milch mehr hat, beschäftigt er nur noch einen Mitarbeitenden und einen Lernenden.
Die Produzenten von Giffers wurden von Anfang an Vollmitglieder der Käsereigenossenschaft von Tentlingen. Ausserdem sind sie Miteigentümer des Gebäudes, ohne dass sie grosse finanzielle Mittel einsetzen mussten. «Da ihre Molkerei vor etwa zwölf Jahren geschlossen wurde, sind sie stolz und zufrieden, wieder eine Käserei zu haben!» stellt Christian Marro fest.
Zum Schluss betont der Präsident der Käsereigenossenschaft: «Alle diese Arbeiten konnten realisiert werden, da dank der Sortenorganisation Gruyère alle Stufen der Wertschöpfungskette einen fairen Preis für ihre Produktion erhalten, sei es der Milchproduzent, der Käser oder auch der Affineur. Wir sind uns auch der entscheidenden Rolle bewusst, die die Sortenorganisation bei der Mengen- und Qualitätskontrolle sowie bei der nötigen Verkaufsförderung des Gruyère AOP spielt.»