Den Nachwuchs fördern, eine wichtige Aufgabe für William Berthoud
William Berthoud ist Präsident der Käsereigenossenschaft Semsales, deren Gruyère AOP vom Freiburger Staatsrat zum Spitzenkäse des Jahres 2021 ernannt wurde. Der Milchproduzent bewirtschaftet den Familienbetrieb, den er von seinem Vater und dieser von seinem Grossvater übernommen hat. Er hält rund 60 Kühe.
«Ich glaube an das Sprichwort Wer rastet, der rostet. Ob als Präsident der Käsereigenossenschaft oder als Milchproduzent, mir ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen, zu modernisieren und dabei eng mit der Familientradition und wenn möglich mit der Weitergabe von Generation zu Generation verbunden zu bleiben.»
William Berthoud, Präsident der Käsereigenossenschaf von Semsales
«Ich glaube an das Sprichwort Wer rastet, der rostet...» sagt William Berthoud mit Entschlossenheit. «Ob als Präsident der Käsereigenossenschaft oder als Milchproduzent, mir ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen, zu modernisieren und dabei eng mit der Familientradition und wenn möglich mit der Weitergabe von Generation zu Generation verbunden zu bleiben.» Es ist daher nicht verwunderlich, wenn der Familienbetrieb im Laufe der Jahre mehrere Veränderungen erfahren hat. Im Jahr 1979 modernisierte sein Vater den Milchviehstall und im Jahr 2011 wagte William den grossen Schritt zum Laufstall, als er die Möglichkeit zur Vergrösserung des Betriebs hatte. Mit der Zunahme der Landfläche war das eine gute Chance, die Arbeit zu erleichtern.
William Berthoud arbeitete viele Jahre lang mit seinem Vater und einem Lernenden zusammen. Heute bewirtschaftet er seinen Betrieb mit zwei Lernenden. Seit seinen Anfängen bildete er 28 Personen aus. Diese Aktivität liegt ihm am Herzen. Das ist sein Beitrag damit der Beruf weiterbesteht. Zudem gefällt ihm der Kontakt zu den jungen Menschen. «Sie sind alle verschieden. Wir müssen ihnen zuhören und sie so nehmen wie sie sind, damit sie ihr Bestes geben können. Die einen mögen lieber das Vieh, die anderen die Maschinen.» William Berthoud bildete junge Frauen und junge Männer aus, Jugendliche aus der Region oder der Deutschschweiz, einige sind 15 oder 16 Jahre alt, andere sind älter und kommen für eine Zweitausbildung zu ihm.
William Berthoud war 16 Jahre lang Mitglied der Bildungskommission. Er kennt daher die von den Lernenden geforderten Kenntnisse voll und ganz. «Wir müssen sie dort abholen wo sie sind und ihnen helfen, sich zu entwickeln. Wichtig ist, dass sie im Laufe des Jahres vorankommen. Wenn sie nicht aus der Landwirtschaft kommen, müssen sie von Grund auf alles lernen. Ansonsten gehe ich etwas mehr ins Detail. Wenn sie aus der Deutschschweiz kommen, spreche ich bis Weihnachten Deutsch, und nachher vergesse ich diese Sprache» sagt er schmunzelnd.
William Berthoud legt bei seinen Lernenden Wert auf die Hygiene. Mit Laufställen und Melkständen ist dies einfacher. «Wir könnten der Ansicht sein, dass es keinen Zusammenhang gibt. Und trotzdem, mit mehr Platz, den belüfteten und hellen Räumen hilft es indirekt, die Hygiene zu verbessern. Und das ist natürlich sehr wichtig für die Produktion von Milch zur Herstellung von Gruyère AOP.»
Die Lernenden leben während ihrer Ausbildungszeit in der Familie und Williams Ehefrau Noémie ist für die Aufnahme und Betreuung dieser Jugendlichen zuständig. «Eigentlich gehören sie zur Familie. Wir beziehen sie in unsere Freizeitgestaltung mit ein, sofern sie das wollen. Manchmal bin ich etwas Ersatz-Mutter. Wenn sie eine Grippe oder Verletzung haben, bin ich da und kümmere mich um sie. Für manche bin ich auch eine Vertrauensperson. Ich passe mich ihren Bedürfnissen an und schätze diese Rolle sehr.»
Bei der Familie Berthoud ist die Nachfolge gesichert. Der Sohn Rémy macht derzeit eine Lehre als Landwirt und die Tochter Adeline will Agraringenieurin werden. «Wir haben ihnen immer Freiheit bei der Berufswahl gelassen. Sie waren es, die sich für die Landwirtschaft interessierten und sich für diesen Weg entschieden. Das freut uns natürlich sehr!» äussern sich Noémie und William gemeinsam.