Le Gruyère AOP bei den Käseweltmeisterschaften
Der Gruyère AOP von Michael Spycher gewinnt zum zweiten Mal in Folge die Käseweltmeisterschaften
« Als ich sah, dass alle sechs Jurymitglieder Michael Spychers Käse für das grosse Finale nominiert hatten, fand ich das ein gutes Zeichen! »
Roland Sahli, Geschäftsführer des bernischen Affinage-Unternehmens Gourmino
Der Gruyère AOP von Michael Spycher, Käserei Fritzenhaus, wurde an den Käseweltmeisterschaften in Madison, Wisconsin (USA) zum besten Käse der Welt gekürt. Es ist der zweite Sieg in Folge für den im Emmental ansässigen Käser. Wir haben in den USA Roland Sahli, Geschäftsführer des bernischen Affinage-Unternehmens Gourmino, getroffen. Er war Mitglied der Fachjury und präsentierte mehrere Käse, darunter auch derjenige der Käserei Fritzenhaus.
Sie waren in Madison bei diesen Meisterschaften. Was zeichnet diesen Wettbewerb aus?
Dieses Jahr waren nur Profis anwesend. Aufgrund der Pandemie gab es kein Publikum. Daher fand dieser Anlass in einer sehr seriösen Atmosphäre statt. Die Richter mussten rund 3'000 Käse begutachten und degustieren. Für jede der 130 Kategorien blieben die Richter dieselben. Beim Gruyère AOP haben die zwei gleichen Fachpersonen das Klassement erstellt. Persönlich war ich mit einem amerikanischen Richter zusammen. Wir haben während zwei Tagen sieben verschiedene Kategorien geprüft und klassifiziert. Aber natürlich keinen von Gourmino gereiften Käse!
In der Kategorie Gruyère AOP führt Michael Spycher die Rangliste an.
Er leitet die Bergkäserei Fritzenhaus in Sumiswald. Auf dem zweiten Platz ist der Gruyère AOP von Michael Hanke der Käserei Combremont le Petit und an dritter Stelle folgt derjenige von Erich Hunkeler der Käserei Sommentier.
PZurück zum allgemeinen Wettbewerb: Es gibt also zunächst eine Rangliste nach Käsesorten. Wie sieht dann das Verfahren aus?
Alle Siegerkäsesorten jeder Kategorie werden auf zehn Tischen verteilt. Um jeden Tisch herum sitzen fünf oder sechs Richter, die die Produkte vergleichen und die besten auswählen. Ich stand neben dem Tisch, auf dem der Gruyère AOP von Michael Spycher lag. Als ich sah, dass alle sechs Jurymitglieder seinen Käse für das grosse Finale nominiert hatten, fand ich das ein gutes Zeichen!
10 Tische, zwei Käse pro Tisch... die Jury hat also 20 Käse, die Anspruch auf den Weltmeistertitel erheben können!
Zu diesem Zeitpunkt bewerten nämlich alle Richter erneut jedes Produkt, wobei sie die professionellen Kriterien sorgfältig übernehmen. Alle ihre Noten wurden berücksichtigt, um den Durchschnitt für jeden Käse zu bilden. Und hier siegte der Gruyère AOP von Michael Spycher mit 98,423 von 100 Punkten.
Das ist das zweite Mal in Folge, dass Michael Spycher als Sieger hervorgeht und das dritte Mal in acht Wettbewerben. Wie erklärt sich diese Leistung?
Zunächst einmal produziert er einen Käse von sehr hoher Qualität. Zudem ist der Gruyère AOP ein beliebter Käse. Sein Geschmack und seine Beschaffenheit werden sehr geschätzt. Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass der Gruyère AOP, der in der Vorrunde des Wettbewerbs als Sieger seiner Kategorie hervorgeht, gute Chancen hat, im grossen Finale zu glänzen.