Beignets de Vinzel mit Gruyère AOP und Balsamico-Coulis
25' 5'
Es freut mich sehr, Ihnen meine Version dieses typischen Rezepts der Westschweiz und genauer gesagt des Waadtlands vorzustellen!
Wenn es ein Rezept gibt, das diesen schönen Kanton repräsentiert, dann sind es diese Beignets de Vinzel (Malakoff). Aber welchen Sinn hat es, wenn ich Ihnen zum x-ten Mal die populäre Legende über den Ursprung dieses Gerichts erzähle? Dieses Rezept soll von Schweizer Soldaten entwickelt worden sein, die während des Krimkriegs von 1853 bis 1856 in der französischen und englischen Armee dienten. Sie sollen sich während der sehr langen Belagerung der Stadt Sewastopol, stolz verteidigt durch die Festung Malakoff, zum Zeitvertreib als Köche betätigt haben, indem sie kleine Käsestücke mit Brot frittierten. Böse Zungen behaupten, dass es sich bei dieser Geschichte eher um eine Legende handelt, da es in ihrer Kriegsration keinen Käse gab. Allerdings hätten die Pakete der Familien oder die lokalen Plünderungen dies ermöglichen können. Wir werden es nie genau wissen.
Allerdings wird manchmal vergessen, dass dieses Rezept in der Villa Prangins im Auftrag von Prinz Jérôme Bonaparte von der Familie Larpin entwickelt wurde, die später ein Gasthaus in Eysins eröffnete. Zwischen 1880 und 1891 stand in der Villa Prangins ein junges Paar aus Bursins, Jules und Ida Larpin, im Dienste von Prinz Jérôme Bonaparte, genannt Prinz Napoleon. Dieser veranstaltete einen Empfang, an dem auch die Veteranen des Krimkriegs teilnahmen. Um sie gebührend zu ehren, schlug Frau Larpin, die Küchenchefin mit Leib und Seele, auf Wunsch des Prinzen eine leichtere und raffiniertere Variante vor: eine Scheibe Gruyère AOP mit Teig überzogen und im Butter gebacken.
Nach dem Tod von Prinz Napoleon im Jahr 1891 und angesichts des Erfolgs seines Rezepts, kam sie auf die Idee, es ihren Cousins Rose und Alfred Larpin, damals Pächter der Auberge d’Eysins, zukommen zu lassen. Als Hauptgericht des Restaurants musste das Rezept leichter gemacht werden und das Frittieröl ersetzte die Backbutter.
Normalerweise werden die Beignets de Vinzel mit Salat, Essiggurken, kleinen Zwiebeln und Senf serviert. In dieser Version schlage ich Ihnen eine exotischere Balsamico-Beilage vor. Ich wage es noch nicht, Ihnen eine Variante mit Bénichon-Senf anzubieten;).
Schliesslich dürfen Sie sich nicht wundern, meine Malakoffs in Stäbchen-Form zu entdecken. Dies scheint nämlich die ursprüngliche Form zu sein. Die Halbkugel wäre die typische Form der Beignets de Vinzel.
Guten Appetit!
Zutaten für
Hinweis
Attention changement nombre de personnes
Balsamico-Coulis
-
100 mlschwarzer Balsamico-Essig
-
20 gflüssiger Honig
- +Salz und Pfeffer
-
1 BlattspitzeGewürzkräuter (glattblättrige Petersilie, Thymian…) und Knoblauch, gehackt
Beignets de Vinzel
-
300 gGruyère AOP
-
50 gHalbweissmehl
-
2 ganze Eier
-
10 gKnoblauchzehe, fein gehackt
-
1 Prisefrisch geriebene Muskatnuss
-
2 cupKirsch
-
1 MesserspitzeBacksoda
-
8 Tranchentrockenes Brot
Zurbereitung
Balsamico-Coulis
- Balsamico-Essig auf 3/4 einkochen lassen.
- Abkühlen lassen und Honig dazugeben.
- Nach Bedarf abschmecken und zur Seite stellen.
Beignets de Vinzel
- Alle Zutaten in einer Schüssel gut verrühren.
- Gleichmässig mit dem Löffel auf die Brotscheiben verteilen und eine gewölbte Form bilden. Sie können auch einen Eisportionierer verwenden. Die Masse muss gut am Toast kleben.
- Fritteuse auf 180°C vorheizen und frittieren oder die Käse-Beignets portionenweise in heissem Öl mit Brot gegen unten frittieren, nach 2 Minuten wenden und nochmals 2-3 Minuten frittieren. Auf einem Haushaltpapier abtropfen lassen.
- Beignets auf dem Coulis oder in einer Sauciere schön anrichten.